Jüdischer Pfad Forchheim

Unter dem Schutz des Fürstbischofs

Station 1 • Bischöfliches Schloss – Pfalzmuseum, Kapellenstraße 16

Kaiser Heinrich II. gründete 1007 das Bistum Bamberg. Seither gehörte die Stadt Forchheim fast ununterbrochen zum Hochstift Bamberg. Hier war der Bischof nicht nur geistliches Oberhaupt, sondern auch weltlicher Landesherr. Die Einwilligung des Fürstbischofs war die Voraussetzung dafür, dass sich jüdische Familien ansiedeln konnten. In der bischöflichen Stadt Forchheim entstand bereits im Mittelalter eine kleine jüdische Gemeinde.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die jüdische Minderheit immer wieder zum Opfer zahlreicher Pogrome. Um dies zu verhindern, konnten sie den Schutz des Landesherrn erlangen, mussten dafür allerdings ein gewisses Vermögen vorweisen. Gegen Bezahlung konnten sie für sich und ihre Familien einen „Judenschutzbrief“ erwerben. Waren sie in den Besitz dieses Dokuments gelangt, mussten sie ein jährliches Schutzgeld entrichten. Die Anzahl der Schutzjuden war begrenzt.

Doch der Schutz funktionierte nicht immer und konnte überdies grundlos entzogen werden. Das zeigte sich im Jahr 1499, als unter Bischof Heinrich III. Groß von Trockau sämtliche Jüdinnen und Juden aus dem Hochstift, und somit auch aus Forchheim, ausgewiesen wurden.